Neue Steuer für Dampfer ab dem 01.07.2022
Ab dem 01.07.2022 gibt es leider für uns Dampfer eine Änderung, die das Dampfen deutlich teurer machen wird: Die Liquidsteuer! Wie sich das auf Preise auswirkt und was du dazu wissen musst, soll Thema dieses Beitrags sein...
Am 10.06.2021 haben sich die damaligen Regierungsparteien von CDU / CSU und SPD auf eine Besteuerung von Flüssigkeiten für die E-Zigarette geeinigt, die daraufhin auch vom Bundesrat als Tabaksteuermodernisierungsgesetz (TabStMoG) verabschiedet wurde.
Während bisher auf Liquids nur die Mehrwertsteuer anfiel, fällt auf alle ab dem 01.07.2022 hergestellten Flüssigkeiten für Dampfer - also Basen, Nikotinshots, Aromen, Longfills, Shortfills und Fertigliquids - eine zusätzliche Steuer an, die im ersten Schritt 0,16 Euro je ml beträgt und zum 01.01.2026 bis auf 0,32 Euro je ml steigt. Diese Steuer gilt übrigens auf alle Flüssigkeiten, unabhängig davon, ob diese Nikotin enthalten oder nicht, da es sich laut Gesetzgeber dabei um substitute Tabakwaren handelt.
Die vier Schritte der geplanten Besteuerung:
- ab 01.07.2022 0,16 Euro je Milliliter
- ab 01.01.2024 0,20 Euro je Milliliter
- ab 01.01.2025 0,26 Euro je Milliliter
- ab 01.01.2026 0,32 Euro je Milliliter
Dabei bleibt es aber leider nicht, denn - wie auch in anderen Bereichen üblich - wird auf den Nettopreis die Tabaksteuer und zusätzlich noch die Mehrwertsteuer aufgeschlagen. So werden aus 1,60 Euro je 10 ml Liquid mit Mehrwertsteuer sogar 1,90 Euro Steuer und aus 3,20 Euro je 10 ml Liquid ab dem 01.01.2026 mit Mehrwertsteuer sogar 3,80 Euro Steuer, die sich der Staat genehmigt.
Hinzu kommen noch die gestiegenen Herstellungskosten durch die vorgeschriebene Steuerbanderole, denn oftmals muss nun um die Liquids nun noch ein Karton, auf den diese Steuerbanderole angebracht werden muss. Die Hersteller müssen zusätzlich ein Steuerlager schaffen, welches besondere Anforderungen erfüllen muss. In Summe werden die Preissteigerungen also bedauerlicherweise deutlich spürbar sein.
Da vor dem 01.07.2022 produzierte Ware - also ohne Steuermarke - in einer Übergangsfrist bis zum 13.02.2023 abverkauft werden darf, werden wir alles daran setzen, euch bis Anfang 2023 möglichst viele Produkte zum alten Preis anbieten zu können.
Trotzdem ist jetzt sicher ein guter Zeitpunkt, sich langsam mit den benötigten Flüssigkeiten für die Zukunft einzudecken.
Hier die wichtigsten Antworten auf eure Fragen:
Werde ich mein Allday-Liquid auch noch nach dem 01.07.2022 bekommen?
Es wird auch sicher nach dem 01.07.2022 noch Liquids geben. Bereits jetzt haben aber bereits einige Hersteller angekündigt, ihr Geschäft in Zukunft aufzugeben oder umzustellen, da dies nicht mehr rentabel sein wird oder einfach die Gegebenheiten für die Schaffung eines Steuerlagers nicht umzusetzen sind. Aber auch viele Händler werden sich in Zukunft überlegen, ob sie weiterhin eine riesige Menge an Liquids zum Verkauf vorhalten können, denn die steigenden Kosten für die Steuer werden direkt beim Einkauf verrichtet und werden so vom Händler vorab bezahlt.
Wie viel werde ich mehr bezahlen müssen?
Genaue Zahlen können wir dir leider noch nicht nennen, dies wird die Zeit zeigen müssen. Nehmen wir aber einfach mal ein 10 ml Liquid, welches heute für 5 Euro verkauft wird: Rechnen wir hier die Liquidsteuer (1,60 Euro) + Mehrwertsteuer (etwa 0,30 Euro) on top und zusätzlich die gestiegenen Herstellungskosten, dürften wir etwa bei 7,50 Euro - 8,50 Euro liegen. Ab 2026 dürfte der Preis dann etwa bei 9,00 - 11,00 Euro liegen.
Wird ab dem 01.07.2022 alles schlagartig teurer?
Nein, eher nicht. Denn wir werden versuchen, uns bei allen relevanten Flüssigkeiten einzudecken, um diese möglichst lange ohne zusätzliche Steuer verkaufen zu können, also maximal bis zum 13.02.2023. Voraussetzung dafür ist, dass die Hersteller es schaffen, ihre Kapazitäten entsprechend hochzufahren. Aber gerade sehr beliebte Produkte werden sicherlich nicht bis zum letzten Tag verfügbar sein.
Werden auch Akkuträger, Verdampfer, Startersets und Zubehör zusätzlich versteuert?
Nein, die Steuer fällt "nur" auf Flüssigkeiten zum Dampfen an - unabhängig ob mit oder ohne Nikotin.
Soll ich jetzt anfangen zu bunkern?
Wenn du immer ein bestimmtes Liquid dampfst, macht dies durchaus Sinn. Denn die Verfügbarkeit von bestimmten Produkten können wir dir Stand heute nicht garantieren. Wenn du gerne mal verschiedene Sorten ausprobierst, wirst du auch nach dem 01.07.2022 noch unversteuerte Liquids erhalten. Auch als Selbstmischer solltest du dir einen Vorrat an Basen und Nikotinshots zulegen.
Wenn ich jetzt anfange zu bunkern, werden die Produkte nicht schlecht?
Auch, wenn auf den Flüssigkeiten ein Haltbarkeitsdatum vorgeschrieben ist, sind diese - richtige (!) Lagerung vorausgesetzt - deutlich länger haltbar. Bei kühler und dunkler Lagerung - zum Beispiel im Keller oder in einem Kühlschrank - sind auch 3 - 5 Jahre kein Problem. Selbst nach dieser Zeit werden diese nicht zwangsläufig ungenießbar, jedoch kann sich der Geschmack minimal verändern und Flüssigkeiten mit Nikotin deutlich dunkler werden. Erst wenn eine Flüssigkeit milchig oder trüb wird, sollte diese nicht mehr verwendet werden. Persönlich habe ich dies aber - bei richtig gelagerten Flüssigkeiten - in mehr als 7 Jahren noch nicht erlebt.
Wird sich die Vielfalt an Liquids, Longfills und Shortfills reduzieren?
Ja, definitiv werden einige Hersteller ihr Geschäft aufgeben, da gerade für kleinere Hersteller die sehr hohen Kosten für nötige Kartoniermaschinen und ein Zolllager kaum zu stemmen sind. Auch Shortfills werden über kurz oder lang vom Markt verschwinden, denn zu dem heutigen Preis von etwa 20 Euro für eine mit 100 ml vorbefüllte 120 ml Flasche kommen alleine an Steuer noch mal 19 Euro hinzu - und dies ohne die gestiegenen Herstellungskosten zu berücksichtigen. Dadurch werden sich weniger Dampfer dazu entscheiden, diese Liquids einfach mal zu probieren, ohne den Geschmack zu kennen und die Produktion dürfte für die wenigsten Sorten noch rentabel sein.
Wird sich die Vielfalt an Hardware verändern?
Jain, den normalen Verdampfer und Starterset wird dies eher nicht betreffen. Betroffen sein werden Verdampfer und Akkuträger, die für riesige Dampfwolken ausgelegt sind. Denn einen Verbrauch von 30 ml und mehr pro Tag werden sich in Zukunft deutlich weniger Dampfer gönnen. MTL Verdampfer und Startersets werden wesentlich mehr an Bedeutung gewinnen, ebenso wie die - mittlerweile sehr ausgereiften - Pod-Systeme zum Wiederbefüllen, da der Liquidverbrauch hier deutlich geringer ist.
Wie kann ich in Zukunft sparen?
Wie im letzten Punkt beschrieben, kannst du als Lungendampfer mit hohem Liquidverbrauch versuchen, auf ein neues MTL oder RDL Gerät - zumindest zeitweise - zu wechseln. RDL bedeutet, dass der Zug nicht komplett offen ist, aber deutlich offener als beim MTL Dampfen. Zusätzlich solltest du früh genug anfangen, dich mit den benötigten Flüssigkeiten einzudecken. Auch ein Blick in unsere Rubrik % SALE % kann sicher nicht schaden, dort findest du auch heute schon einige stark reduzierte Liquids und Aromen.